SIMKAS-3D

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Versorgungsinfrastrukturen (VI) sind komplexe soziotechnische Systeme, die ein hohes Maß an Interdependenzen aufweisen. Tritt ein Krisen- oder Katastrophenfall in einem VI-Sektor auf, kann dieser massive Auswirkungen auf alle anderen VI-Sektoren haben. Kleine Defekte, technisches oder menschliches Versagen können so schnell Domino- und Kaskaden-Effekte auslösen, die unkontrollierbare Situationen für die verantwortlichen Akteure darstellen. Die zugrunde liegenden Interdependenzen sind jedoch weder vollständig erfasst noch existieren angemessene Maßnahmenkataloge und „Werkzeugkästen“ für den sektorübergreifenden Krisenfall. Kommunikation und Koordination zwischen den verantwortlichen Akteuren sind im Krisenfall daher erheblich erschwert.

Vorgehensbeschreibung
Ist bis jetzt auf die Erfassung von Teilaspekten der Risiken von VI gesetzt worden, wird ausgehend von der skizzierten Problematik in SIMKAS-3D ein integrierter Ansatz mit dem übergeordneten Ziel verfolgt, Entscheidungshilfen für verantwortliche Akteure unterschiedlicher aber interdependenter Infrastrukturbetreiber für den Krisenfall zu erarbeiten und das Berliner Krisenmanagement durch eine verbesserte technische und organisatorische Vernetzung zu optimieren:
 
Auf Grundlage gemeinsam entwickelter Szenarien, deren 3D-Simulation sowie intersektoriell übergreifender Trainings wird eine verbesserte Risiko- und Krisenkommunikation sowie eine schnellere, zeitnahe Übersicht über Abläufe und den Bedarf an operativen Mitteln geschaffen. Dadurch werden die Ausfallrisiken und Folgeschäden durch Kaskadeneffekte beim Ausfall von Versorgungsinfrastrukturen verringert und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland erhöht.
 
Hieraus ergeben sich die folgenden Unterziele:
 
  1. Relevanten Akteure der beteiligten Berliner VI sowie der öffentlichen Sicherheit soll die Fähigkeit vermittelt werden, chaotische Krisensituationen zeitnah souverän zu überblicken, um Kaskadeneffekte prospektiv besser einschätzen zu können;
  2. Entscheider in Krisenstäben sollen mit Hilfe der szenariobasierten Simulation und Trainings in die Lage versetzt werden, auch und gerade in extremen Stresssituationen Ausfallrisiken der Versorgungsinfrastrukturen und deren Ausweitung zu bewältigen resp. einzudämmen;
  3. Die Kommunikation und Kooperation zwischen den unterschiedlichen Akteuren und Organisationen des Katastrophenschutzes soll durch die Entscheidungshilfe nachhaltig und langfristig verbessert werden, indem die Simulationsanwendung im Rahmen von Trainings und Katastrophenschutzübungen (Praxistests) im Zuge des Vorhabens testweise implementiert wird.

 

Laufzeit: August 2009 - Juli 2012

Website: www.simkas-3d.de

Partner: 
Vattenfall Europe Distribution
Vattenfall Europe Wärme
Berliner Wasserbetriebe
Netzgesellschaft Berlin Brandenburg
Institut für Geodäsie und Geoinformationstechnik - Technische Universität Berlin
DHI-WASY GmbH
inter 3 Institut für Ressourcenmangement GmbH
Personen: 
Dipl.-Soz. tech. Michael Hahne
Dr. Leon Hempel
Marie Bartels, M.A.
Renate Lieb, Mag.rer.soc.oec.