Subjektive Sicherheit im ÖPNV (SuSiTeam)
Das Sicherheitsempfinden von Fahrgästen spielt eine große Rolle für die Attraktivität des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Eine negative Einschätzung der Sicherheit führt dazu, dass Menschen den ÖPNV meiden, weniger oder ungern nutzen – was wiederum zu einem schlechteren Sicherheitsgefühl in leeren Zügen führen kann, etwa nachts. Häufig lässt sich eine Diskrepanz zwischen der Sicherheitseinschätzung von Personen und der tatsächlichen Sicherheitslage beobachten. Die verschiedenen Sicherheitswahrnehmungen sind soziokulturell in Lebensformen und -stilen verwurzelt. Andererseits spielen auch die Darstellung von Sicherheit und Kriminalitätsdelikten in den Medien sowie das Erscheinungsbild der Infrastrukturen eine entscheidende Rolle.
Verkehrsunternehmen investieren in eine Vielzahl von Maßnahmen, um einem solchen Attraktivitätsverlust des ÖPNV vorzubeugen, z. B. in den Einsatz von Sicherheitspersonal einschließlich Reinigung, in bauliche Veränderungen und technische Sicherheitseinrichtungen sowie auch in präventive Kommunikations- und Dialogmaßnahmen, die den Fahrgast unmittelbar in seinem Verhalten und Empfinden zu erreichen suchen. Offen bleibt aber meist, ob diese Maßnahmen auch das leisten, was man von ihnen erwartet. Dies führt zu einer Fehlbewertung der Wirkweisen und Leistungspotentiale von Einzelmaßnahmen bzw. fallweise auch zur Abwertung einer Maßnahme zugunsten einer anderen. Was im Allgemeinen fehlt, ist kaum ein entsprechendes Angebot bzw. Nutzung möglicher Maßnahmen. Vielmehr mangelt es an Steuerungsmöglichkeiten in Richtung eines optimal abgestimmten Maßnahmenmix. Dieser muss auf Grundlage einer integrierten Betrachtung von Maßnahmen entwickelt werden: Welche Kombination von Maßnahmen erzielt bei unterschiedlichen Bedingungen und in unterschiedlichen Situationen den bestmöglichen Nutzen der Maßnahmen unter optimaler Verwendung von finanziellen und auch personellen Ressourcen?
Website: www.susi-team.de